Meine Ausrichtung

Ich verstehe Geistiges Heilen neben seines Wirkens zur Genesung von Krankheit auch als gute Methode zur Gesunderhaltung im Sinne einer salutogenetischen Selbstregulation.

Wir Menschen sind hochsoziale Wesen, die in den Wirkebenen Körper (Substanz, Organismus, …) und Geist (Energie, Psyche, …) in dynamischer Wechselwirkung in unserer Welt stehen.
Durch ständige Regulationsprozesse passt sich unser Organismus im Zusammenspiel dieser Wirkebenen an die stetig verändernden Umweltbedingungen an, so erhalten wir unsere Gesundheit, diese ist wiederum Basis zur Aufrechterhaltung dieses „Flows“ = Homöostase.

Unsere Liebe, unsere Offenheit zur Welt, in der wir sind, im Sinne eines tiefen Vertrauens in unser Willkommensein und Angenommensein in ihr, und eine große Dankbarkeit für das Erkennen unseres integrierten Seins fördern diesen beständigen, sich verändernden Fluss der Gesundheit.

Auf unserem Lebensweg des Wachsens begegnen uns Veränderungen, die wir entweder zu vermeiden suchen oder denen wir uns stellen.
Wenn wir uns stellen, fordert das von uns Anpassung, wir begegnen dem mit unserer Fähigkeit, mit Unerwartetem umzugehen (Kernaspekt der Salutogenese).

Wir durchleben Stress und Konflikte, bei starken / abrupten / anhaltenden Veränderungen reagieren wir mit entsprechend starken Lebenskrisen, die der Adaption an die neue Situation dienen.
Unsere körperliche und seelische Belastbarkeit wird uns dann im besten Fall bewusst, wir integrieren diese Belastungen, um Lebensweisen entwickeln, damit umzugehen. Im besten Fall können wir dadurch unsere Belastbarkeit ausbauen und bleiben gesund.

Manche dieser Lebensweisen oder starke/abrupte Veränderungen führen zu einer innerlichen Abwendung, zu einem Abbruch von Verbindungen zu förderlichen Anteilen unseres Wesens, oft auch verbunden mit dauerhaften Verbindungsabbrüchen ins „Aussen“, wir trennen uns (mehr oder weniger bewusst) ab von der Welt.
Oft geht dieser Prozess mit der Entwicklung neuer Glaubenssätze und Weltanschauungen einher.
Die Aufrechterhaltung dieser Abtrennung kostet viel Lebensenergie (traditionell auch als Qi, Chi, Ki, Prana, Ka … bezeichnet).
Dadurch ausgelöst verändern sich jedoch auch die Selbstregulationsprozesse in uns, die uns gesunderhaltende Balance kann ins Wanken geraten, körperliche Symptome/Veränderungen als Hinweise darauf auftauchen, bei anhaltender Bindung der Lebensenergie unsere Gesundheit schwinden.

Wenn diese Veränderung bestehen bleibt, stellen sich Leiden, Schmerzen und/oder Dysfunktionen in unserem Wesen ein.
Menschen nehmen dann, manche nach einer Zeit des Innehaltens, Hilfe von außen in Anspruch, im Bewusstsein, dass diese Verbindung mit anderen Menschen Impulse zur Heilung bringt, also die Herstellung eines neuen gesunden Gleichgewichtes ungemein erleichtert.

Im geistigen / spirituellen Heilen arbeite ich an der Rückverbindung des Menschen vor mir in die Welt, als Teil des sozialen Netzwerkes fungiere ich dabei als Brückenbauer zu einer bedingungslosen, allumfassenden Liebe. Diese Liebe bezeichnen viele Menschen als Wesenheit „Gott“ (und schreiben ihr viele soziale Charakteristika zu, die die Verbindung zu Gott ungemein erleichtern), andere fühlen sich mit der Imagination einer universellen Lebenskraft wohl. Wieder andere führen innere Dialoge, um sich mit ihren verschiedenen Anteilen zu verbinden, ihre Ambivalenzen anzunehmen und solcherart zu integrieren.

Es gibt mannigfaltige Zugänge – ihnen allen gleich scheint mir die Sehnsucht nach einer Verbindung mit einem allumfassenden, durchdringenden, interdependenten, wohlwollenden Sein.

Die Sehnsucht nach Verbundenheit oder Einbettung taucht bei Menschen wohl am stärksten auf, wenn die Gesundheit, und damit auch die potenzielle Imagination von Unantastbarkeit, Unabhängigkeit, Autonomie und Unverwundbarkeit schwindet und sich das Gefühl des Kontrollverlustes einstellt – das Leben entgleitet den, ihm vom Mensch angelegten, Bahnen.

Die sich dann einstellende Irritation führt in meiner Beobachtung über die Verzweiflung oft zur Bereitschaft zur Rückverbindung, Öffnung gegenüber anderen, Hilfe von Mitmenschen anzunehmen und dafür Dankbarkeit ausdrücken zu können.

Ein Vertrauen zu diesen, ähnlichen Vorstellungen oder zum Wirken einer bestimmten („schul“medizinischen oder „komplementären“) Behandlungsmethode zu entwickeln ist meiner Ansicht nach keinerlei Voraussetzung für das Wirken der jeweiligen Methode, oftmals staunen die Behandelten über die Wirkung.
Im Geistigen Heilen fließt diese Liebe auch ohne dieses Vertrauen, denn diese Liebe ist bedingungslos und allumfassend.

Wenn ein Mensch eine Behandlung – gleich welche – aufsucht, hat er sich auf den Weg gemacht,
vorhandene Hoffnung ist ein Anzeichen dafür, dass Vertrauen im Spiel ist.
Denn ohne dem sprichwörtlichen „Funken der Hoffnung“ an eine Besserung/Heilung bewegt sich kein Mensch, weder im Innen noch im Aussen.

Gleichwohl erachte ich dieses Vertrauen auf jeden Fall als förderlich für die nachhaltige Heilung rund um die gewählte Behandlung. Ich persönlich sehe die Existenz der Selbstheilungskräfte als Ausformung der allumfassenden, uns einbettenden Liebe/Lebenskraft; die Wirkung der Selbstheilungskraft erachte ich als Resultat einer Rückbesinnung darauf.

Verbindung zur klassischen Naturwissenschaft
Geistiges Heilen ist für mich aktuell (2021) eine Glaubenssache, eine Domäne der Nicht-Linearität, auch des Zufalls, Raum für Öffnung, intuitives Erfassen und intuitives Wirken, für freie Assoziation.

Momentan ist ein wissenschaftliche Verankerung des Geistigen Heilens in der Quantenphysik für mich nicht herstellbar.

Es gibt zweifellos spannende Ansätze zu einer Verbindung. Hinweise auf dieses durchwobene, verbundene Sein finden wir an den Wissensrändern der Physik, in der Quantenphysik findet sich die Erkenntnis, dass die Information in den kleinsten Teilen unseres Seins (den Quanten) die Wirklichkeit formt.
Wenn dieses „in-formieren“/ “In-Form bringen“ der Quanten beobachtet wird, entsteht eine rückbezügliche Verbindung: die Beobachtung verändert die beobachtete Information. Die quantenphysikalische Verbindung lautet also: Der Betrachter verändert das Betrachtete.

Faszinierend auf jeden Fall! Bloß die logische Brücke zum Heilen erscheint mir gegenwärtig noch nicht durchgängig. Konkret also z.B. von einem Zusammenhang etwa der Quantenverschränkung mit Heilung zu sprechen, bleibt m.E. aktuell noch Spekulation.

In der Zwischenzeit verfolge ich die neuesten Erkenntnisse der Quantenphysik weiterhin gespannt, besonders die, die auf (scheinbarem?) Zufall beruhen. (Vgl. dazu den Austausch von Anton Zeilinger mit dem Dalai Lama im Jahr 2007: The Dalai Lama and Quantum Physics (2007))